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Bretagne

“Zeit die wir uns nehmen,                                                                    ist Zeit die uns etwas gibt ...”                                                                                              (v. E. Ferstl)

Mal wieder zieht es uns in die Ferne.

Ein Angebot unseres Reisebüros lockte zum Mitfahren in die “Bretagne”  eine Region Frankreichs die uns unbekannt ist. Diesmal unternehmen wir eine Gruppenreise mit dem Bus.

Von Berlin aus geht es über Dresden und weiter quer durch Deutschland, kurz streifen wir Luxemburg und schon ist Frankreich erreicht. Um Paris herum, vorbei an Le Mans, bekannt durch das “24 Stunden-Autorennen”.

Aber die Stadt hat natürlich auch noch vieles mehr zu bieten. Umgeben wird die Stadt von einer gut erhaltenen, mit 11 Türmen  versehenen Mauer. Sehenswert sind die romanisch-gotische Kirche sowie äußerst reizvolle alte Häuser.

So erreichen wir unseren ersten Zielort  –> Rennes-Cesson. Da wir lange genug im Bus gesessen haben geht es dann auf  erste Erkundung. Nicht weit vom Hotel streifen wir durch einen kleinen Park, das Besondere an ihm – hier gibt es eine Trainingsstätte für “Wildwasserkanuten”, ihnen sehen wir eine Zeit zu, dann geht es weiter durch gepflegte Straßen langsam zum Hotel zurück, es ist Zeit zum Abendessen.

Rennes - die Hauptstadt der Bretagne liegt ganz im Osten, ist eine moderne Stadt und durch die Autobahn mit Paris und Brest am  Atlantik verbunden.

Einem Brand 1720 fielen große Teile der Altstadt zum Opfer. Sie wurden in späteren Jahren wieder aufgebaut. Zwei altehrwürdige  Gebäude verdienen besondere Aufmerksamkeit und zwar das “Parlament der Bretagne” der heutige Justizpalast und ihm gegenüber das Rathaus aus dem 18 Jahrh.

Nun aber beginnt unsere Rundfahrt durch die Bretagne, 1. Ziel > Saint Malo – die Stadt der Korsaren <. In vielen  Piratenfilmen war sie Handlungshintergrund. Umgeben ist die Stadt von einer großen Mauer, wir betreten eine Stadt aus Granit, im Stile von einst wieder erbaut durch eines der vielen Tore. Ja, sie wurde während des 2.Weltkrieges im Jahre 1944 zu 80% zerstört. Auf erhaltenen und restaurierten Ruinen wurde Saint Malo in geschichtsgetreuer Nachbildung neu errichtet.

Wir wandern über die Wälle rund um die “Ville Close” – die Altstadt, blicken hinaus aufs Meer und die  Inseln “Petit Be´” und “Grand Be´”, hier befindet sich die letzte Ruhestätte des Schriftstellers und einstigen Staatsmannes “F.R.de Chateaubriand” der in den ummauerten Gassen aufwuchs. Aber  auch für die berühmten Korsaren Dugay-Trouin und Surcouf hat man Denkmäler aufgestellt. Der riesige Strand von “Saint Malo” lädt je nach Jahreszeit und Wetter zum kühlen Bad oder langem Strandspaziergang ein. Außerdem gibt es zahlreiche Thalasso-Centren” und ein Casino sowie wunderschöne villenartige Anwesen die sich die berühmten Freibeuter und wohlhabenden Reeder im 17. Jahrh. errichten ließen.

Von Saint Malo fahren wir weiter Richtung Dinard und überqueren auf  einem ca. 1km langen Damm die “Rance-Mündung”. Hier befindet sich das 1.Gezeitenkraftwerk der Welt, das die Kraft des Tidenhubs in Energie umwandelt. Wie wir erfuhren kann der Tidenhub bis zu 15m betragen, das  entspricht etwa der Höhe eines 5-stöckigen Hauses.

Nach nur kurzer Fahrt erreichen wir Dinan – ein mittelalterliches  Schmuckstück an der Rance. Auch diese Stadt wird von einem begehbaren Mauerring umschlossen. Die überhängenden zum Teil schief stehenden Fachwerkhäuser stehen in den Straßen und Gassen eng beieinander.

Von  Dinan aus fahren wir durch eine dünnbesiedelte Landschaft mit Heideland und vielen Wäldern unserem heutigen Tagesziel, der Stadt “Quimber” entgegen.

Das “B&B” Hotel wird uns die nächsten Tage beherbergen, es ist ein einfaches Hotel, aber  sauber und viel Zeit verbringen wir hier ohnehin nicht.

Gut geschlafen – gut gefrühstückt, so kann es zu neuen Erkundungen los gehen. Unser 1.Ziel ist  die Hafenstadt “Brest” am Atlantik. Bereits im 17. Jh. wurde hier der größte französische Flottenstützpunkt errichtet. Auch hier wurde der historische Stadtkern im 2. Weltkrieg fast völlig zerstört  und jetzt ist sie eine nüchterne moderne Stadt mit dem zweitgrößten französ. Kriegshafen. Vom alten Chateau aus dem 15./16. Jh. blickt man auf eine hohe Hebebrücke. Beim 1. Anblick der Brücke denkt man unweigerlich an eine “Guillotine” .

Von Brest geht unsere Fahrt nun weiter zur “Halbinsel Crozon”. Wie eine  Hand mit 3 Fingern reicht sie in den Atlantik. Wir fahren bis zur Küstenspitze “Pointe de Pen-Hir” und sehen die riesigen, vereinzelt aus dem Wasser ragenden Felsbrocken. Aber noch anderes hat diese Gegend zu bieten,  “Morgat” z.B. – ein modernes, beliebtes Seebad. Dort wurde bereits vor 100  Jahren eine “Gesellschaft zur Entwicklung des Fremdenverkehrs” gegründet. Den größten Hummer- und Langustenhafen Frankreichs findet man in “Camaret-sur Meer” wo sich in den Gourmetlokalen der Umgang mit der  Scherenzange üben läßt.                                                               Verlassen wir nun Crozon und wenden uns einem neuen Higlight zu – der westlichsten Spitze von Frankreich. Am “Cap Sizun” liegt die wohl am meisten besuchte Klippe der Bretagne, die “Pointe du Raz”. Bei Sturm ist  das Tosen der Brecher ohrenbetäubend, wenn sie bis zu 70m hoch spritzen. Bei unserem Aufenthalt war das Meer leider sehr ruhig, um so besser waren die gefährlichen Felsen zu sehen. Ein Denkmal erinnert an die vielen Sch iffbr üchi gen die hier ang esp ült wur den. Lan gsa m fahren wir durch die  wirklich schöne Landschaft zurück zum Hotel und nach kurzer Erfrischung geht’s zum Abendessen in “Enzo´s Restaurant”, wo wir uns mal wieder verwöhnen lassen.

Da wir ja Sommer haben sind auch die Tage länger, so gibt es heute Abend von unserem netten und aufmerksamen “Busfahrerteam Gabi und Andreas” noch ein extra Bonbon. Wir fahren in die alte Stadt “Locronan”. Auf einem Platz in der Mitte des Ortes steht die dem “Heiligen Ronan” geweihte Kirche aus dem 15 Jh.. Der Ort selbst besteht aus gleichartigen  Granithäusern aus dem 17.+18. Jh. und ist wunderschön anzusehen. Man kann es sich gut vorstellen wie es ist, wenn noch heute der Ort als Kulisse für so manchen “Mantel-u. Degenfilm” genutzt wird. – Schließen  wir die Augen, so können wir bei etwas Fantasie die Degen klirren hören. –

Ein neuer Tag – der Wettergott meint es ausnehmend gut mit uns, wir  haben Temperaturen zwischen 25 u. 30°. Nach dem Frühstück besteigen wir den Bus in der Erwartung wieder etwas Neues zu sehen. Unser Ziel ist “Carnac” – der Ort der Steine. Auf diesem bedeutenden Kultplatz der Bretagne finden wir ca. 3000 Menhire, sie wurden errichtet zwischen 5000 + 2000 v.Chr. . Die Entstehung und Bedeutung der Megalithenfelder ist bis heute noch rätselhaft geblieben.

< einer alten bretonischen Sage nach soll der  “Heilige Cornely” als er von einer Armee von Heiden verfolgt und dabei fast ermordet wurde, sie alle haben zu Stein erstarren lassen >

In “Locmariaquer” sehen wir dann den wohl größten Menhir (langer Stein). Ein über 20m  langer Granitblock ist heute in 4 Teile zerbrochen. Aufgestellt ragte er 18,5m über den Boden auf. Er ist der größte, in Europa bekannte Menhir, 280 T o n n e n schwer aus einem Gestein, das auf der Halbinsel nicht vorkommt. Wo also haben die Menschen jener Zeit diesen Koloss hergeholt und wie wurde er transportiert ?

                                                 Nun nehmen wir Abschied von der “Steinzeit” und wenden uns wieder dem heute zu, d.h. unser nächster Zielort ist “Vannes”. Am Jachthafen verlassen wir unseren Bus und betreten die Stadt durch das bereits 1704 erbaute  Stadttor. Ein Bummel durch die mittelalterlichen Gassen mit stattlichen Fachwerkhäusern unterbricht in angenehmer Weise unsere “Steine-Meile”.So langsam müssen wir an unsere Rückfahrt zum Hotel denken. Nach dem Abendessen heißt es mal wieder Koffer packen, morgen geht unsere Rundreise weiter – mal sehen wo wir dann ankommen.

Wir verlassen Quimper (auf breton. Kemper) nicht ohne eine kurze Stadtbesichtigung. In dem alten Viertel und an den schönsten Plätzen wechseln sich Fachwerk- und Steinhäuser miteinander ab. Es sind die ehemaligen Wohnsitze der Bürger und Adligen. Bekannt ist Quimper auch durch seine Keramik-Werkstätten und ein großes Festival mit Tanz, Musik und Gesang zu dem dann aus der ganzen Bretagne die Gruppen in herrlichen Trachten zusammen kommen.

Nun aber geht unsere Reise weiter – wir besuchen die kleine mittelalterliche Salzmetropole “Guerande”. Eine Stadtmauer mit 11 Türmen und 4 Stadttoren sowie teilweise einen Wassergraben umschließt die Stadt. In der so umschlossenen Stadt wacht die Stiftskirche über Straßen  und Gassen. Das Bemerkenswerteste an der Kirche ist wohl die Südfassade wegen der erstaunlichen Anordnung ihrer Giebel sowie dem reichverzierten Portal. Südwestlich der Stadt liegen ausgedehnte  “Salzgärten” in denen auch heute noch das begehrte Kochsalz gewonnen wird.

Zur Mittagszeit erreichen wir eines der bedeutendsten französ. Seebäder “La Baule”. Bereits  1879 wird dieser Ort zur Sommerfrische.

Ein ca. 8 km langer Sandstrand mit schöner Promenade an der sich ein Hotel an das andere reiht, vereinzelt stehen auch noch ganz kleine Häuschen dazwischen. Hinter den großen Hotels verbergen sich schmucke  Villen in parkähnlichen Grundstücken. “La Baule” bietet aber auch ein Thalassotherapieinstitut sowie ein Cassino unweit des alten “Hotel Royal”. Dank der Rundfahrt durch  “La Baule” können wir nun unsere Pause nutzen um uns bei 32° im Schatten unter dem Sonnenschirm eines der Strandlokale zu erfrischen.

Dann heißt es einsteigen – weiter geht es nun nach “Saint Nazaire” einer Hafenstadt an der “Loire-Mündung” in den Atlantik. Diesmal keine Besichtigung der Stadt sonder wir wenden uns dem großen Hafengelände zu.

Hier liegt auch das U-Boot das 1959 vom Stapel lief und als Erstes unter dem Eis der “Antarktis” kreuzte.

Nun schauen wir uns den riesigen Bunker der deutschen U-Bootflotte aus dem 2. Weltkrieg an. Dieser Bunker 300m lang und 18m hoch wurde zwischen 1941 u.1942 mit 480000 m³ Stahlbeton errichtet. Er diente während des Krieges 2 U-Bootflotten als Stützpunkt für Reparaturen und dgl.

Bomben haben ihn nie zerstören können, jetzt macht man sich umfassende Gedanken diese Bollwerk einer sinnvollen Nutzung zuzuführen.

Vom Dach des Bunkers hat man einen tollen Blick auf die Werftanlagen und auf die ca. 3400m lange Brücke über  die “Loire-Mündung”. Der mittlere Brückenteil erreicht mehr als 60m Höhe über dem Wasser, so daß auch große Schiffe kreuzen können.

Nach einem kleinen Einkaufsbummel im Supermarkt geht es wieder ins Hotel “1 Premiere Classe” in

Rennes-Cesson zur letzten Übernachtung in der Bretagne. Nach dem Abendessen noch ein kleiner Spaziergang zum Restarant “Saint Malo” wo wir noch mit einigen Mitreisenden gemütlich den Abend ausklingen lassen. Am kommenden Morgen heißt es Abschiednehmen von der Bretagne und  von Frankreich -  wir fahren nach Hause.

                                                                

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