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Kroatien / Istrien

„Guten Morgen schöne Welt,

hab den Sonnenschein bestellt …“

Reise an die „Blaue Adria“

Im September 2005

Der Herbst stand vor der Tür und uns zog es noch einmal in die Sonne. Als Ziel wählten wir den bekannten Urlaubsort „Poreč“ auf Istrien“, eine Halbinsel deren größter Teil zu Kroatien gehört, davon aber später.

Am frühen Morgen starteten wir und fuhren auf der AB in südliche Richtung, ab München war der 1. Richtungswechsel, es ging jetzt östlich und dann der 2. Wechsel kurz vor Salzburg nun ging es wieder Richtung Süden weiter.                                                                                                                                                                                                                                                                                 In Altenmarkt beim „Brückenwirt“ machten wir nach den vielen gefahrenen Kilometern einen Zwischenstop. Nach einer geruhsamen Nacht und einem guten Frühstück ging unsere Reise weiter nach Süden. Wir passierten den Tauern- (6400m), den Katschberg- (5400m) und dem Ossiachertunnel (4200m), aber damit nicht genug. Es folgten bis Slowenien eine Reihe weiterer Tunnel mit einer Länge zwischen 600 und 2500m. Kurz nach „Villach“ hatten wir Österreich verlassen und Italien erreicht

Dann endlich sahen wir die recht eigenwillig erbauten Hochhäuser von „Triest“, es trennten uns nur noch wenige Kilometer von Slowenien.

Kommen wir noch mal zurück auf den geographischen Teil der Halbinsel Istrien – also ein verschwindend kleiner Landstrich gehört auch zu Italien, denn bei dem kleinen Fischerdorf „Muggia“ fließt ein kleines Flüsschen in den „Golf von Triest“ und bildet hier die Grenze. Nur wenige Kilometer weiter ist dann schon die Grenze zu Slowenien und keine 50 km Küste und wir erreichen den kroatischen Teil von Istrien.                                                                 Landschaftlich wird die Halbinsel durch unterschiedliche geologische Gegebenheiten in 3 Gebiete geteilt. Im Norden und Osten finden wir das „weiße Istrien“ mit hellem felsigem Kalkstein.                                                                                                                                                                                                                                         Der mittlere Teil zeigt fruchtbares Hügelland und man spricht vom „grauen Istrien“. Dichtbelaubte Wälder wechseln mit Äckern und ausgedehnten Weinbergen. Auf Hügeln thronen wie Schwalbennester uralte Städtchen umgeben von dicken Mauern, man hat den Eindruck die Zeit ist seit dem Mittelalter stehen geblieben.                   Nun kommen wir weiter nach Süden und stellen fest, die Erde hat sich rot gefärbt – ein Zeichen für sehr eisenhaltigen Boden. Hier gedeihen neben Pinien, Zypressen und Edelkastanien vor allem auch Weinreben und Olivenbäumen. Sehen wir uns Istrien auf der Landkarte an, können wir es mit einem Dreieck vergleichen, 80km lang und an der breitesten Stelle ca. 70km. Besiedelt war die Halbinsel bereits vor sehr langer Zeit. Ab dem 3.Jh.v.Chr. kamen die Römer und „Pula“ wurde zur Hauptstadt der neuen römischen Provinz. In der Folge wechselten viele Herrschaften, ob Franken, Bayern oder Habsburger. Die Küstenregion aber hatten die „Venezianer“ erobert und erst 1797 endete ihre Herrschaft.

Jetzt aber ist unser Ziel erreicht, im „Hotel Zagreb“ ist unser Zimmer reserviert. Nach dem die Koffer ausgepackt sind, wird ein 1. Erkundungsgang in und um das Hotel sowie zum nur 200m entfernten  Strand der „Adria“ unternommen.

Am nächsten Tag beginnen wir dann unsere Touren um Land und Leute kennen zu lernen.   Wir beginnen natürlich mit > Poreč < . Wie ein Finger streckt sich die Halbinsel, auf der das „uralte Poreč“ steht ins Meer. Die Innenstadt gehört im Sommer ausschließlich den Fußgängern, d.h. in der Mehrzahl den Touristen, die Einheimischen nutzen den Morgen zum Einkauf  und die Abendstunden zu einem Bummel.

Wir sehen viele schön gestaltete Häuser im „Venezianer-Stil“, das rechtwinklige Straßensystem und das inzwischen blankgetretene Straßenpflaster verdankt Poreč den Römern. Daraus können wir folglich ableiten das nicht nur die Venezianer sondern auch die Römer ihre Einflüsse auf das Land hinterlassen haben.                                                                                                                                                           Zum Besuch dieser Stadt gehört auch die Besichtigung der im byzantinischen Stil erbaute „Euphrasius-Basilika“. Bereits Mitte des 6.Jh. errichtet, bestaunen wir noch heute deren herrliche goldglänzende, farbintensive Mosaiken im Altarbereich mit der Darstellung von „Christus und den 12 Aposteln“. Neben der Basilika stehen der „Bischofspalast“ aus dem 13.Jh. sowie der „8-eckige Glockenturm“ aus dem 16 Jh.                                                                                                                                                                                                                          Auf der Strandpromenade lässt es sich herrlich bummeln und viele hübsche Gaststätten laden zum Verweilen ein. Gegenüber der Strandpromenade steht auf der Insel „Sveti Nikola“ das große „Hotel Fortuna“, es ist nur mit einer Fähre zu erreichen. Rings um Poreč gibt es neben unzähligen Hotelanlagen auch wunderschön angelegte Campingplätze, viel Wald mit Pinien und Steineichen.

Heute starten wir ins Innere der Halbinsel – zuerst einmal kehren wir bei einem Weinbauern in „Višnjan“ zu einer Weinprobe ein. Wir probieren neben „Malvazija“ und „Teranin“ auch einen „Muskatelo“ und sind überrascht über den Geschmack, so fällt es also etwas schwer beim Einkauf. Wir können ja nur Proben für zu Hause mitnehmen. Anschließend setzen wir unsere Fahrt fort über teilweise kleine, enge Straßen die ständig berauf und bergab führen. Immer wieder bieten sich uns tolle Aussichten auf Orte die hoch um und auf einem Hügel erbaut sind. Von Weinbergen umgeben hoch über dem Tal der Mirna thront „Motovun“, ein kleiner Ort mit ca. 600 Einwohnern. Die ehemals „Weiße Stadt Istriens“ wurde ab dem 13 Jh. von den Venezianern zu einer Grenzfestung gegen die Habsburger ausgebaut. Heute ist der Ort ein regelrechtes Museum mit seinen Häuserfassaden aus Gotik, Renaissance und Barock. Auf der Stadtmauer kann man den romantischen Ort mit herrlichen Blicken auf die Weinberge der Umgebung fast gänzlich umrunden.                                                                                                                                                            Auf unserer Rückfahrt zum Hotel machen wir noch einen Abstecher in das pittoreske Künstlerdorf „Grožnjan“ mit seinen ca. 80 ständigenEinwohnern, aber etwa 20 Galerien und Ateliers. Auch hier waren einst die Venezianer zu Hause und blickten von dem 260m hohen Berg ins „Mirnatal“. Jetzt ist das äußerlich verschlafen wirkende „Grožnjan“ zu einem Künstlerdorf avanciert. Besonders im Sommer zu den dann hier stattfindenden internationalen „Musik- und Kunstseminaren“  erwacht der Ort zum Leben.

Es heißt > um Pula kommt kaum ein Istrien-Urlauber herum < so ist das auch für uns Anlass zum Südzipfel der Halbinsel zu fahren um uns zu überzeugen, was an diesem Ausspruch wahres ist.                                                                                                                                      Die wohl monumentalste Hinterlassenschaft der alten Römer ist das riesige Amphitheater aus dem 1.Jh., ellipsenförmig gebaut hat es die Größe von 105x132m und ist somit die 5. größte Arena dieser Art auf der Welt. Steht man im Inneren der Arena kann man mit ein wenig Fantasie noch heute die ca. 20-tausend Zuschauer bei den Gladiatorenkämpfen grölen hören. Zu unserer Zeit geht es hinter der gut erhalten gebliebenen 33m hohen Fassade etwas gesitteter zu, wenn hier die Film- und Musikfestivals stattfinden. Eine herrliche Kulisse ist es auf jeden Fall.   Von der Arena am Hafen entlang kommen wir zum „Platz der Republik“, er war von der Antike bis zum Mittelalter der Hauptplatz von Pula. Hier steht der „6-säulige Augustustempel“ aus dem 1.Jh. und das Rathaus aus dem 13.Jh. – dies wurde an die Rückwand eines weiteren römischen Tempels angebaut.  Im 19.Jh. haben die Habsburger hier ihren Kriegshafen erbaut, was Pula einen erneuten Aufschwung brachte. Noch immer gibt es ausgedehnte Werftanlagen in denen auch große Schiffe gebaut werden können. Auch ohne Touristen ist Pula eine quirlige Hafenstadt mit 65T Einwohner.                                                                                                                                                     

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