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St.Petersburg

Von Moskau nach St. Petersburg

Endlich St. Petersburg

Aus dem Ladogasee kommend befahren wir nun die Newa, die ihre Quelle in dem großen See hat. Die Strecke hat ihre Besonderheiten, zum einen ist sie 250 bis 1300 m breit und an einigen Stellen gibt es sehr hohe Uferabschnitte die zwischen 3 und 9 m liegen, die Wassertiefe erreicht bis zu 24 m, Bedingt durch die Nähe zur Ostsee, die Newa mündet in den “Finnischen Meerbusen” ist das Klima feuchter und regnerischer, selbst im Hochsommer steigt das Thermometer selten über  +25° C.  Für unsere Besichtigungen natürlich eine angenehme Temperatur.

Die Newa ist ein Bestandteil von “St. Petersburg” und zerstückelt die alte Zarenstadt in 42 Inseln. Diese Tatsache erinnert uns stark an Amsterdam, Venedig und zum Teil an Berlin.

St. Petersburg wurde 1703 von “Peter dem Großen” gegründet, allerdings soll nicht der Zar Namensgeber für die Stadt sein sondern der “Heilige Peter”. Die besten russischen und westlichen Architekten hinterließen wahre Prachtbauten.

1.Tag; Alle sind also auf diese Stadt schon sehr neugierig als wir zur Stadtrundfahrt aufbrechen. Vor unserem Schiff stehen 6 Busse bereit, eine nette, gut deutsch sprechende Reisebegleiterin pro Bus ist auch da. Die Stadtrundfahrt bringt uns erst einmal zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten die wir von außen bestaunen und auch auf  Foto und Video festhalten.

1.Stop ist an der “Wassiljewski-Insel”, hier stehen 2 große rote “Rostral-Säulen” die mit diversen Schiffsbugs und je 2 großen Figuren, sie symbolisieren die 4 größten russischen Flüsse, geschmückt sind. Sie dienten einst den Schiffen als Leuchttürme zum Navigieren.

Weiter geht es vorbei am Palast des “Fürsten Menschikow” – einem Günstling “Peter des Großen”, dem Schlossplatz mit der Eremitage, der “Isaak- sowie Kasaner-Kathdrale”, das “Smolny-Kloster”, die “Peter und Paul-Festung” und  dem Panzerkreuzer “Aurora”.

Nach diesen ersten Eindrücken zurück zum Schiff, Mittagessen und etwas Ausruhen denn am Nachmittag heißt es < wir besichtigen die Eremitage >. Zuerst geht es mit kurzem Stop zu dem legendären “Panzerkreuzer Aurora” von dem 1917 der Signalschuss zum Sturm auf den Winterpalast und somit zum Start der “Oktoberrevolution” abgegeben wurde. Heute beherbergt dieses Schiff eine Ausstellung zu den geschichtlichen Ereignissen die es einst berühmt machten. Gepflegt wird es von den Kadetten der Marineschule.

Nun erreichen wir den “Schlossplatz”, dem wohl elegantesten Platz in Europa. Die im Mittelpunkt stehende 47 m hohe “Alexander-Säule” – das höchste Denkmal dieser Art auf der Welt – erinnert an den Sieg Alexander I. 1812 über Napoleon. Der Platz erlebte viele Demonstrationen und Aufstände – z.B. den Januarsonntag 1905, der später als der “blutige Sonntag” in die Geschichte einging.

Jetzt wenden wir unseren Blick dem langgestreckten blassgrünen Palast, mit weißer und goldener Stuckverzierung zu – das ist der Winterpalast. Erbaut 1754-62 als Winterresidenz der Zaren. Anschließend an diese Palast entstand dann die Eremitage um der stets wachsenden Kunstgalerie von “Katharina der Großen” Platz zu bieten. Insgesamt umfasst das Museum 400 Räume und man benötigte ca. 9 Jahre um jeden Gegenstand nur eine Minute zu betrachten.

Wir betreten die “Eremitage” durch den Haupteingang von der “Newaseite”. Unsere Reiseleiterin zeigt uns eine Auswahl der Herrlichkeiten, zuerst gehen wir die prachtvoll “Jordantreppe” hinauf und gelangen in wahre Prunksäle. Darunter die “Militärgalerie mit den Porträts der Generäle des Napoleonkrieges” und der große Thronsaal. Mit zu den schönsten Räumen gehört der “Pavillon-Saal” mit der Pfauenuhr. Ferner sehen wir das “Malachit-Zimmer”, hier stehen große Säulen und Schalen aus grünem Malachit.

Jede Kunstrichtung findet in den vielen Räumen seinen Platz. Seien es holländische oder flämische Maler, wie Rubens, Rembrandt und van Dyck, die deutsche Malerei mit Werken vonCranach dem Älteren, die Spanier mit Goya, die Italiener  mit Raffael, Michelangelo undLeonardo da Vinci, so könnte die Aufzählung weiter gehen.

Für heute haben wir uns redlich eine Pause verdient, müssen alles erst gedanklich verarbeiten.

Die Zaren ließen in der Umgebung von St. Petersburg mehrere Sommerresidenzen von immer größerem Reichtum erbauen. So z.B. direkt am “Finnischen Meerbusen” den “Peterhof” und etwas südlicher dann “Zarskoje Selo”.

2.Tag; Vormittag fahren wir quer durch St. Petersburg ca.30 km bis “Peterhof”, er erinnert mit den Schlössern, ausgedehnten Gartenanlagen, Fontänen und Kaskaden stark an das französische Versailles. Vom Palast aus, der auf einem ca.20 m hohen Hügelkamm steht, blickt man auf die prachtvolle große Doppelkaskade in deren Mittelpunkt der “Samsonbrunnen” steht. Die Fontäne erreicht bis 20 m Höhe. Ein etwa 400 m langer Kanal gesäumt von unzähligen Springbrunnen führt bis zur Ostsee. In dem wohl 1000 ha großen Parkgelände gibt es viele kleine Schlösschen, wie das “Mon Plaisier” oder das “Marly”, außerdem insgesamt 150 Fontänen.

Am Abend fahren wir über den “Newsky-Prospekt” zum “Anitschkinow-Palast” zur Folkloreshow mit dem “Wolgaer Folkloreensemble”. Der Newsky-Prospekt erstreckt sich über fast 5 km durch die Stadt. Schon immer wohnten hier Leute von Rang und Namen. Hier konzentrieren sich Cafes, Restaurants und Hotels sowie die großen Geschäfte der Stadt. Der Anitschkinow-Palast – erbaut von Elisabeth II. einer Tochter “Peter des Großen” - hat eine wechselvolle Zeit erlebt. Mal im Besitz von “Potemkin”, später feierte “Nikolaus I” hier große Hofbälle. Heute sind wir zur “Folkloreshow”  dort und lassen uns von Musik, Tanz und Gesang begeistern.

3.Tag: Wir lassen uns nicht unterkriegen und fahren heute nach “Zarskoje Selo” und bewundern von außen und innen den “Katharinen-Palast”. Mit seiner 300 m langen blau-weißen Fassade eines der elegantesten Bauwerke des berühmten Baumeister Rastrelli. Benannt wurde dieser Palast nach der Witwe “Peter des Großen” -Katharina I.. Wir gehen durch herrliche Räume vorherrschend in Weiß und Gold. Große Fenster zu beiden Seiten des Ballsaales – das gesamte Gebäude ist nicht breiter wie dieser Saal. Im nächsten Raum stehen wunderschöne blaue Kachelöfen - wohl kaum einer hat je seinem Zweck gedient und dann überwältigend das wiedererstandene “Bernsteinzimmer”.

Wie auch “Peterhof” war der “Katharinen-Palast” während des 2.Weltkrieges besetzt und als Trümmerhaufen zurückgeblieben. Anlässlich des 300-jährigen Stadtjubiläums 2003 wurden die Paläste teilweise auch mit deutscher Hilfe an Hand alter Fotos und Zeichnungen wieder aufgebaut.

Nach dem Mittagessen an Bord stehen wieder die Busse bereit, jetzt ist unser Ziel die “Peter und Paul Festung”. Schon von weitem nicht zu übersehen – das Wahrzeichen der Stadt – die 123 m hohe schlanke, vergoldete Turmspitze der “Peter und Paul-Kathedrale”. Gekrönt wird dieser Turm von einem ebenfalls vergoldeten Engel. Die Festung wurde als 6-eckiger Komplex nach vom Zaren persönlichen Entwürfen erbaut. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus eine Zitadelle mit mächtigen Schutzwällen aus rotem Backstein. Die gesamte Anlage umfasst mehrere Gebäude. Neben der Peter und Paul-Kathedrale, dem Münzhof (noch heute werden hier Münzen geprägt) die ehemalige Garnison sowie das einstige Gefängnis – der Trubezky-Bastei. In diesem Gefängnis schmachteten viele namhafte Personen, z.B. Alexej – ein Sohn “Peter des Großen”, des weiteren “Dostojewski”, “Gorki” und “Trotzki” sowie der ältere Bruder Lenins “Alexander”. Wenden wir uns nun der im Barock erbauten “Peter und Paul-Kathedrale” zu.  Bereits beim Eintritt in die Kirche überwältigt das wahrlich prunkvolle Innere. Hier sind neben “Peter des Großen” die meisten seiner Nachfolger beigesetzt. Auch die Gebeine des letzten Zaren “Nikolaus II.”, seiner Gattin und Töchter fanden in der “Katharinen-Kapelle” endlich ihre letzte Ruhe.

Wunderschön die mächtige vergoldete Ikonostase, davor erhebt sich ein Kreuz aus “Mammut-Elfenbein” nach Zeichnungen “Peter des Großen”.

Zum Abschluss unseres Aufenthaltes in St. Petersburg wollen wir noch ein weiteres Highlight dieser Stadt besichtigen. Die 102 m hohe Basilika mit der goldenen Kuppel  – drittgrößter Kuppelbau der Welt – die “Isaak-Kathedrale”. 40 Jahre dauerten die Bauarbeiten. Gewaltige korinthische Säulen tragen die Giebel der 4 gleichgestalteten Fassaden. Durch prächtig gestaltete Tore betreten wir das Innere. Wahre Wunderwerke aus Marmor und Edelsteinen, Mosaiken und Gemälden erwarten uns hier. Der riesige Innenraum bietet platz für 10 T. Gläubige, hier gibt es keine Sitzreihen. Wer noch keine müden Füße hat, kann über eine Wendeltreppe hinauf zur Kuppel steigen und von dort den Ausblick auf die Stadt genießen.

Ein Besuch in St. Petersburg lohnt sich schon allein wegen diesem herrlichen Bauwerk.

Für uns heißt es nun Abschied nehmen, wir fahren zurück zum Schiff, vorher aber halten wir noch kurz an der “Auferstehungs-Kirche”, auch “Blutkirche” genannt. Mit den vielen farbigen Kuppeln erinnert sie uns stark an die Moskauer “Basilius-Kathedrale”. Erbaut wurde die Kirche über jener Stelle, an der Zar Alexander II. ermordet wurde. Wände, Säulen und Kuppeln im Inneren sind reich mit Mosaiken bedeckt. Der Fußboden und die rosa Ikonostase mit Intarsien sind aus italienischem Marmor.

Nun geht es entgültig zum Schiff. Nach dem Abendessen müssen leider die Koffer gepackt werden. Morgenfrüh geht es zum Flugplatz “Pulkowo” und dann fliegen wir nach Berlin zurück.

 

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