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Moskau - St.Petersburg Teil 1

 

Moskau

Man reist nicht nur um anzukommen, sondern vor allem,                                           unterwegs zu sein.”

                                                                               (v. Goethe)

Eine neue Reise  und mit dem Bericht darüber möchten wir all unsere Freunde an diesen Erlebnissen teilhaben lassen.                                        Nur etwas mehr als 2 Stunden fliegen wir von einer europäischen Hauptstadt in eine andere, d.h. von Berlin nach Moskau.                            Wir werden von einem netten jungen Mann in Empfang genommen, mit Sack und Pack geht es dann per Bus zum Hafen an der “Moskwa”, denn hier liegt unser schwimmendes Hotel vor Anker.                                         Die “MS Konstantin Fedin” wird für die nächste Zeit unser Zuhause sein und uns auf den unterschiedlichsten Wasserstraßen von Moskau nach St. Petersburg bringen.                                                                                  Zuerst möchte ich unser Schiff etwas vorstellen. Der Name, wie schon erwähnt “Konstantin Fedin”, es fährt unter russischer Flagge und wurde in der Werft Boizenburg in Deutschland erbaut. Das Schiff ist 125m lang, 16,7m breit und kann 240 Passagiere aufnehmen, die von ca. 90 Besatzungsmitgliedern betreut und verwöhnt werden. An Bord gibt es zwei Restaurants, 2 Bars, Sonnendeck sowie Lese- u.Musiksalon.                Neben einem Friseur noch eine wichtige Person – eine Bordärztin, verantwortlich für kleinere “Wehwehchen” und 1. Hilfe, sie soll an Bord möglichst arbeitslos bleiben. Damit es an Bord keinem langweilig wird, gibt es Konzerte des Bordensembles, Tanzveranstaltungen sowie Vorträge über Land und Leute. Für ganz Interessierte auch kleine Russischlektionen.

Zum Namensgeber unseres Schiffes “Konstantin Fedin” ist zu sagen: “Er war Journalist und Schriftsteller und lebte von 1892 bis 1977.”                  Zur Verbesserung seiner Sprachkenntnisse reiste er bereits 1914 nach Deutschland und lebte während dieser Zeit im Raum  Nürnberg. 1928 unternahm er ausgedehnte Reisen nach Skandinavien, Holland und später in die Schweiz. 1946 war er als Sonderkorrespondent der “Isvestija” beim “Nürnberger Prozess”.                                                                    Soviel zu unserem Schiff und seinem Namensgeber.

Wir starten unsere Reise auf den Wasserstraßen in Moskau, der Hauptstadt Russlands. Sie ist die größte Stadt Europas und hat ca. 11 Mio , Einwohner.                                                                                         Die Entstehung Moskaus – eine der ältesten Städte Russlands liegt wohl im frühen 12. Jahrhundert.                                                                            “Peter der Große” verlegte zwar seine Hauptstadt 1703 an die Newa in das von ihm gegründete St. Petersburg. Aber in gewisser Weise blieb Moskau doch die 1.Stadt des Landes. Alle Selbstherrscher wurden in der Hauptkirche in Moskau gekrönt. Auch ihre militärischen Siege feierten sowohl Peter I. wie auch Katharina II. in Moskau. Von Moskau ging 1812 auch das Ende der napolionischen Kriege aus.

1.Tag Während einer Stadtrundfahrt wollen wir uns Moskau etwas näher ansehen. Bevor wir uns dem “Kreml” zuwenden staunen wir schon über die riesige Ausdehnung der Stadt. Der Stadtplan Moskaus ähnelt einem Spinnennetz und wir sind froh uns einem zuverlässigen, ortskundigen Busfahrer anvertrauen zu können.

Wir fahren vorbei am “Bolschoi Theater”, bereits im Jahre 1776 gegründet, z.Z. wird es einer gründlichen Renovierung unterzogen.   Weiter geht es zur “Christ-Erlöser-Kathedrale”.     Diese riesige weiße Kirche mit ihren rot-golden leuchtenden Kuppeln wirkt alt und neu zugleich. Begründung dafür:” Der Originalbau wurde 1931 gesprengt, und an gleicher Stelle, rechtzeitig zum 850. Geburtstag der Stadt Moskau im Jahre 1997 diese Kathedrale wieder errichtet.                                                             Dann fahren wir hinauf zu den “Spatzenhügeln”, vielen auch unter dem Namen “Leninberge” bekannt. Von hier oben haben wir einen herrlichen Blick über Moskau und auf den “Luschniki-Sport-Park”. Drehen wir uns nun um 180° stehen wir gegenüber einem 32 stöckigen Wolkenkratzer – bekannt als “Lomonossow-Universität”, sie ist die älteste Universität Rußlands.

Nun geht es zurück ins Centrum , der Bus parkt vor dem riesigen Hotel “Rossija”, bei der Eröffnung 1970 das größte Hotel der Welt. Unser Weg führt uns jetzt auf den “Roten Platz”, gleich linker Hand empfängt uns die “Basilius-Kathedrale” mit ihren 8 ungleichen, buntverzierten Kuppeln. Unter jeder befindet sich eine Kapelle – sie alle gruppieren sich um eine neunte. Weiter links sehen wir die Kremlmauern und davor das “Lenin-Mausoleum”, vor dem auch heute noch die Besucher anstehen um einen Blick auf den Gründer der Sowjetunion zu werfen. Gegenüber sehen wir ein nicht minder interessantes Gebäude. Ende des 19 Jahrhunderts im russischen Märchenstil erbaut steht hier das Kaufhaus “GUM”, es ist wohl eines der größten Kaufhäuser der Welt. Das Gebäude ist 250m lang hat 3 Längs- und 3 Quergänge sowie 3 Etagen übereinander, die Gänge werden durch verschnörkelte Brücken untereinander verbunden. Hunderte kleiner Boutiquen bieten ihre Waren an. Aber auch die Gastronomie ist vertreten und wir nutzen unsere Mittagspause um uns in einem der Cafes etwas auszuruhen und einen kleinen Imbiss einzunehmen.

Inzwischen ist es Nachmittag geworden und wir wenden uns nun dem “Kreml” zu. Kreml – bedeutet Festung oder auch ummauerte Stadt. Der Moskauer Kreml ist der größte und berühmteste des Landes. In der ca. 2240m langen Mauer befinden sich 20 Türme und jeder hat seine eigene Geschichte. Der bekannteste Turm ist der 70m hohe “Erlöserturm”. Seine bis 2t schwere Glocken spielen alle Viertelstunde eine bekannte Melodie. Wir betreten den Kreml aber durch ein anderes Tor und beginnen unseren Rundgang am “Kongreßpalast”. Schon von weitem sehen wir das höchste Bauwerk mit 80m – den Glockenturm “Iwans des Großen”. An seinem Fuß steht wohl die größte Glocke der Welt mit 200t. Bevor sie aufgehängt wurde brach ein Stück heraus, es wurde neben der Glocke aufgestellt und soll alleine schon 12t wiegen. Ein weiteres Novum finden wir unweit, es ist die “Zarenkanone”. Entstanden 1586, ist reich verziert und soll nie einen Schuss abgegeben haben.
Aber nicht nur diese 2 Besonderheiten konnten wir ansehen, es gibt viele Paläste und Kathedralen. Sie alle anzusehen reicht leider unsere Zeit nicht aus. So nehmen wir Abschied vom Kreml und kehren mit unserem Bus zurück zum Schiff.

Nach dem Abendessen heißt es um 21°° Uhr noch einmal – der Bus wartet. Wer in Moskau war, muss ganz einfach auch den “Stolz der Moskauer – die wohl schönste Untergrundbahn der Welt” gesehen haben. Also starten wir zur Fahrt durch das nächtliche beleuchtete Moskau und beginnen unsere Besichtigung einiger der schönsten Metrostationen am “Belorussischen Bahnhof” – 5 weitere Stationen werden folgen bis wir den “Roten Platz” erreichen, natürlich fahren wir mit der Metro von einer zur anderen Station. Die Metrostationen sind wirklich sehenswert. Manche gleichen Palästen, andere Museen. Sie sind mit Statuen, Mosaiken, Gemälden oder Reliefs geschmückt. So sehen wir Bronzeskulpturen, darstellend die “Helden der Revolution”, eine andere zeigt Darstellungen aus der ukrainischen Geschichte, wieder eine andere ist mit riesigen Leuchtern und Mosaiken geschmückt.                     Am “Roten Platz” angekommen bummeln wir  vorbei an den angestrahlten Gebäuden wie das “GUM”, das historische Museum, den Kreml und die Basilius Kathedrale. Am Hotel Rossija erwartet uns der Bus – es geht durch das romantisch wirkende Moskau noch einmal auf die “Spatzenhügel” von wo aus uns nun ein ganz anderer Blick auf Moskau und auf die “Lomonossow-Universität” erwartet. Wieder zurück auf dem Schiff brauchen wir erst ein bisschen Zeit um den Tag mit seinen vielen Eindrücken ausklingen zu lassen.

2. Tag Am heutigen Vormittag steht der Besuch des “Nowodjewitschij-Klosters und Friedhofs” auf unserem Plan. Das “Nowodjewitschij-Kloster” oder auch “Neujungfrauenkloster” liegt in einer Biegung der Moskwa und ist wohl die schönste Klosteranlage Rußlands. Eine massive, von 12 Türmen flankierte Mauer umgibt die Kathedrale, 4 weitere Kirchen, div. Klostergebäude und einen Friedhof. Bereits “Iwan der Schreckliche” gab die Witwen der von ihm geköpften Bojaren in die Obhut des Klosters, “Peter der Große” verbannte seine Halbschwester sowie seine 1. Frau hierher.

Das beeindruckendste Bauwerk ist die Kathedrale mit den 5 goldenen Kuppeln und dem Glockenturm. Das Innere ist reich mit  Fresken geschmückt und hat prachtvolle Ikonostasen aus dem 17. Jahrh. Seit 1997 leben wieder 20 Nonnen in diesem Kloster.

                                                     Nur ein kurzer Spaziergang entlang dem hübschen See und wir betreten einen nicht alltäglichen Friedhof. Hier wurden viele berühmte russische Künstler sowie bekannte Politiker zur letzten Ruhe gebettet. Unter ihnen sind “Gogol, Tschechow, A. Tolstoj, aber auch Schaljapin, Prokowjew und David Oistrach”. Wir stehen auch vor den Gräbern von “Molotow und Chruschtschow”, vielen bedeutenden Generälen ihrer Zeit und nicht zuletzt am Grabmal von “Larissa Gorbatschowa”.

So langsam heißt es nun - Rückfahrt zum Schiff. Was uns in Moskau auch auffiel waren die großen und kleinen Parkanlagen, der “Gorki-Park” – die älteste öffentliche Grünanlage der Stadt erstreckt sich entlang der Moskwa. Die “Lomonossow-Universität” ist auch umgeben von großen Parkanlagen und unser Flußschiffhafen liegt ebenfalls in einem großen, sehr gepflegten Park.

Am Nachmittag heißt es Abschied nehmen von Moskau, unser Schiff begibt sich auf seine ca. 2000 km lange Fahrt nach “St. Petersburg”.

Davon wird im nächsten Kapitel “Unterwegs” berichtet.

 

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